Binder+Co zieht Zwischenbilanz für die erste Hälfte des Geschäftsjah-res 2025. Während Umsatz und Auftragseingang auf Vorjahresniveau liegen, gibt die Ergebnisent-wicklung unter dem internationalen Wettbewerbsdruck etwas nach.
Wirtschaftliches Umfeld und Marktentwicklung Das internationale Umfeld bleibt angespannt: die Bauindustrie erholt sich nur langsam, restriktive US-Zollpolitik und steigende Konkurrenz auf internationalen Märkten aus China belasten das wirtschaftli-che Umfeld. Besonders im Segment Umwelttechnik führten eine rückläufige Glasproduktion und da-mit geringere Investitionen in Glasrecyclinganlagen zu einem verhaltenen Auftragseingang.
Dagegen verzeichnete das Segment Aufbereitungstechnik vor allem durch die Tochtergesellschaft Comec-Binder in Italien eine Erholung im Baurohstoffbereich. In Nordamerika konnte Binder+Co USA mit Aufträgen aus der Recycling-Industrie nahtlos an die Erfolge im vergangenen Jahr anschließen, wenngleich sich der US-Markt zunehmend mit zurückhaltender Investitionsbereitschaft zeigt. Mit über 40% Umsatzanteil spielt für Statec Binder der asiastische Verpackungs- und Sackpalettierbereich eine große Rolle. Trotz steigendem Konkurrenzdruck aus China konnte das Joint-Venture bisher den Erfolgskurs fortsetzen.
Strategische Schwerpunkte Binder+Co konzentriert sich auf smarte Lösungen für Recycling- und Aufbereitungsprozesse: von Glas, Metall und Bauschutt bis hin zur Aufbereitung von Baurohstoffen. Auf der Bauma in München präsentierte das Unternehmen im Frühjahr eine KI-gestützte Sortiermaschine, die im Bauschuttrecyc-ling eine deutlich höhere Ausbeute ermöglicht. Darüber hinaus ist Binder+Co am EU-geförderten Pi-lotprojekt CDW-Life Circle in Brescia beteiligt, das auf eine vollständige Wiederverwertung von Bau-schutt abzielt.
Bekenntnis zum Standort Österreich Binder+Co bekennt sich ausdrücklich zu seiner Produktion in Österreich. Das Unternehmen investiert kontinuierlich in den Standort Gleisdorf. Dazu zählen der Bau eines neuen Sozialgebäudes, die Mo-dernisierung der Werksinfrastruktur und Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz. Während an-dere Hersteller Fertigungen ins Ausland verlagern, stärkt Binder+Co seinen Standort und sichert Ar-beitsplätze in der Region. An ihren Standorten in Österreich beschäftigt die Binder+Co AG 354 Mitar-beiter:innen.
Organisation und Personal Mit der Erweiterung des Vorstands auf drei Mitglieder rückt Binder+Co die Innovationsführerschaft stärker in den Mittelpunkt. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt auszu-bauen und die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit konsequent zu verfolgen. Technologien wie Künstliche Intelligenz, die bereits in Produkten wie b-connected und CLARITY genutzt werden, sollen künftig auch innerhalb der Organisation eingesetzt werden.
Die Grundlage dafür bildet ein motiviertes, eingespieltes Team – sowohl im Vorstand als auch in der gesamten Belegschaft. Ein hohes Ausbildungsniveau und eine geringe Fluktuation sorgen dabei für zusätzliche Stabilität.
Jörg Rosegger, seit 1993 im Unternehmen und seit 2007 Mitglied des Vorstands, hat die Rolle des Vorstandsvorsitzenden inne. In seiner Verantwortung liegen Vertrieb, Produktmanagement und Mar-keting, After Sales sowie die Tochterunternehmen Statec Binder und Comec-Binder.
Mario Stockreiter, seit 2008 bei Binder+Co und bisher Leiter Finanzen & Controlling, übernimmt die Verantwortung für Einkauf, Finanzen & Controlling, HR, IT, Commercial Management, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie für das Tochterunternehmen Binder+Co USA.
Peter Gradwohl, seit 2011 im Unternehmen und bisher Leiter für Produktion, Einkauf und Logistik, verantwortet die Bereiche Produktion, Logistik, Qualitätsmanagement, Technik, Forschung & Entwick-lung sowie Projektmanagement.
Erwartungen an die Politik Um den Standort langfristig zu sichern, fordert Binder+Co faire Wettbewerbsbedingungen. Dazu zäh-len ein aktiveres Auftreten der EU im globalen Handel, Maßnahmen gegen ungleiche Auflagen im Vergleich zu asiatischen Produzenten sowie die Reduktion hoher Lohnnebenkosten in Österreich.
Ausblick Die Binder+Co AG bleibt trotz schwieriger Rahmenbedingungen ihrer Linie treu: klare Branchenfokus-sierung und die Verbindung von technischer Innovation mit Nachhaltigkeit. Das Bekenntnis zum Standort Österreich ist dabei ein zentraler Pfeiler der Unternehmensstrategie.
Die Binder+Co Gruppe Binder+Co ist ein weltweit tätiger Spezialist für Aufbereitungstechnik in der Rohstoff- und der Recyclingindustrie sowie in der Verpackungstechnik. Die Binder+Co Gruppe besteht aus der Binder+Co AG, den zwei 100%-Töchtern Comec-Binder S.r.l. und Binder+Co USA, Inc. sowie dem Joint Venture Statec Binder GmbH (50,7%). Das Unternehmen gilt als führender Hersteller von Spezialsieb- und Sortiermaschinen.