Der steirische Außenhandel verzeichnete 2018 ein weiteres Rekordjahr. Mit einem Plus von sensationellen 13,9 Prozent gegenüber 2017 war die Steiermark mit großem Abstand das Bundesland mit den höchsten Zuwächsen. Die steirischen Warenexporte sind um drei Milliarden auf den neuen Rekordwert von 24,7 Milliarden Euro gestiegen. Damit war die Steiermark für fast 40 Prozent des gesamten österreichischen Exportwachstums verantwortlich.
„Insbesondere der heimischen Exportwirtschaft ist es zu verdanken, dass 2018 ein absolutes Rekordjahr für die Steiermark war. Mit einem Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent waren wir die klare Nummer eins in Österreich. Außerdem konnten wir einen neuen Beschäftigungshöchststand und einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit erzielen. Als Region, in der jeder zweite Arbeitsplatz durch den Export gesichert wird, gilt es auch in Zukunft, mit steirischen Produkten und Dienstleistungen international zu punkten. Wir werden daher einerseits die Kontakte zu unseren wichtigsten Handelspartnern weiter stärken und andererseits gezielt neue Märkte bearbeiten, seit dem vergangenen Jahr etwa Mexiko und Kolumbien“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
„Wachstum und damit mehr Beschäftigung wird künftig nur mehr über den Export möglich sein. Aus diesem Grund ist der Blick über den Tellerrand – ob großes oder kleines Unternehmen – auch so wichtig. Denn hier steht den steirischen Produkten ein Markt von mehr als sieben Milliarden Kunden offen – und von diesem sichern sich unsere Unternehmen ein immer größeres Stück, wie die aktuelle Exportstatistik so erfreulich zeigt. Damit diese Entwicklung sich auch in Zukunft so fortsetzt, bietet die Wirtschaftskammer ihren Mitgliedern hier ein umfangreiches Serviceangebot und arbeitet mit den Unternehmen Hand in Hand an der Öffnung neuer Märkte“, so Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark.
IV Steiermark-Präsident Georg Knill betont die Rolle der Industrie für den Export: „Die steirische Industrie steht wie keine andere Branche für den Export in der Steiermark. 3 von 4 der hier erzeugten Produkte werden in alle Welt ausgeliefert – zahlreiche Industriebetriebe weisen sogar Exportquoten von über 90 Prozent auf. Der steirischen Industrie gelingt es damit ihre Rolle als Hochtechnologie-Land zu stärken und auszuweiten. Besonders erfreulich ist der Umstand, dass wir vermehrt Produkte und Technologien exportieren, die zur Lösung drängender Klimafragen beitragen. Damit kann ein kleines Land wie die Steiermark, dank Technologie und Know-how, sich wesentlich zur positiven Entwicklung globaler Herausforderungen einbringen.“
„Wir ernten jetzt die Erfolge einer konsequenten Exportstrategie, die auch von einer immer größeren Breite an Betrieben in immer mehr Märkten getragen wird. Diese unterstützen wir mit unserem Internationalisierungscenter Steiermark, einem One-Stop-Shop für alle Exportunternehmen, ins Leben gerufen von der Wirtschaftskammer, gemeinsam mit der Industrie und dem Land Steiermark. Mit diesem bieten wir nicht nur alle für den Außenhandel relevanten Informationen aus einer Hand, sondern sind auch Tür und Tor zu den weltweit mehr als 110 Stellen der Außenwirtschaft Österreich“, so der Aufsichtsratsvorsitzende des Internationalisierungscenter Steiermark Jürgen Roth.
Manfred Kainz, Obmann des Landesgremium Außenhandel in der WK Steiermark: „Forschung und Entwicklung sind die Grundpfeiler dieser großartigen Exportentwicklung, die mittlerweile nicht nur von unserem starken Automotive-Bereich getragen wird, sondern von immer mehr Branchen. Die Breite der steirischen Cluster, aber auch der vielen Kompetenzzentren und unsere hervorragende Hochschullandschaft haben einen entscheidenden Anteil daran. Mit diesen Erfolgen sichern wir unterm Strich auch den Wohlstand unseres Landes und darum würde ich mir in der öffentlichen Debatte auch weniger Populismus wünschen, wenn es um diverse Freihandelsabkommen geht. Durch sie erst ist dieser freie Handel möglich.“
Großbritannien im Fokus
Mit fast 40 Prozent stiegen die steirischen Exporte nach Großbritannien im vergangenen Jahr besonders stark und übertrafen erstmals die Marke von einer Milliarde Euro. Angesichts des bevorstehenden BREXIT steht das Vereinigte Königreich 2019 besonders im Fokus der Steiermark. Großbritannien hat als viertwichtigster Handelspartner für die heimische Exportwirtschaft eine große Bedeutung. Höhepunkt der Aktivitäten ist die Reise einer steirischen Wirtschaftsdelegation von 2. bis 4. Oktober 2019 nach London.
Zahlen zum steirischen Außenhandel 2018
Die steirischen Exporte sind 2018 um 3,0 Milliarden Euro bzw. 13,9 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro gestiegen. Damit war die Steiermark, wie schon im Jahr 2017, der klare österreichische Exportsieger. Auf Platz zwei lag Salzburg mit plus 9,0 Prozent, gefolgt von Kärnten mit plus 7,5 Prozent. Österreichweit lag das Exportwachstum bei 5,7 Prozent. Auch bei den absoluten Steigerungen zeigt sich die Ausnahmestellung der Steiermark. Die Steigerung in Oberösterreich betrug 1,6 Milliarden Euro, jene in Niederösterreich 1,3 Milliarden. Mit dem neuen Rekord bei den Exporten überholte die Steiermark außerdem Niederösterreich und liegt nun hinter Oberösterreich auf Platz zwei.
Das Ranking der wichtigsten steirischen Handelspartner führte auch im Vorjahr Deutschland (+8,4 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro) an, gefolgt von den USA (+20,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro). Italien (+20,5 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro) liegt auf Platz drei vor Großbritannien (+39,9 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro).
Im Hinblick auf die Produkte trugen vor allem Fahrzeuge bzw. Fahrzeugteile (+34,3 Prozent) sowie elektrische Maschinen und elektronische Teile (+16,4 Prozent) zum Exportwachstum bei.