IV-GS Neumayer: Von KÖSt-Senkung profitieren auch Jobs und Löhne – Unternehmen müssen planen können: Rasche Beschlussfassung und klarer, nachvollziehbarer Entlastungspfad notwendig
„Wir begrüßen den Beschluss der Bundesregierung für eine echte weitere Entlastungsreform für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Eine nachhaltig wirksame und spürbare Entlastung für die Unternehmen sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich muss das Gebot der Stunde sein. Richtig und wichtig ist daher, dass die Bundesregierung sich zum Ziel gesetzt hat, die in unserem Land viel zu hohe Steuerlast für alle Einkommen sowie Betriebe zu senken – das ist die Basis, um Arbeitsplätze, Löhne und Investitionen in konjunkturell schwierigeren Zeiten nachhaltig zu sichern und zu stärken“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Donnerstag anlässlich der Regierungsklausur. Entscheidend sei, dass den Ankündigungen möglichst rasch konkrete Umsetzungsschritte folgen müssen. Dies gelte für das Ziel, die Abgabenquote auf 40 Prozent zu senken sowie insbesondere für die avisierte Reduktion der Körperschaftsteuer. Österreichs Unternehmen brauchen Planungssicherheit, gerade wenn ein Signal gegen die abflauende Konjunktur gegeben werden soll. „Das KÖSt-Aufkommen, das die Betriebe jährlich leisten, ist seit 1995 um 213 Prozent und damit deutlich höher als das BIP gestiegen. Zudem haben mit Ausnahme Deutschlands sämtliche unserer EU-Nachbarländer mittlerweile einen attraktiveren Steuersatz. Österreich muss hier nachjustieren“, so Neumayer, der auf die positiven Auswirkungen einer KÖSt-Senkung für die Beschäftigten verwies: „Jeder Euro, um den die Körperschaftsteuer gesenkt wird, fließt zu 50 bis 75 Prozent in eine Erhöhung der Lohnsumme, wie empirische Studien zeigen. Je schneller die Entlastung wirkt, desto besser für den Standort.“ Die Industrie plädiert für ein rascheres Inkrafttreten, anzuerkennen sei aber auch, dass die Entlastung im Einklang mit dem Abbau des Budgetdefizits realisiert werden soll.
Jahrhundertchance Digitalisierung proaktiv nutzen
Als klar positiv beurteilt die Industrie das Vorhaben der Bundesregierung, 2019 einen der Arbeitsschwerpunkte auf Digitalisierung zu legen. „Der Wohlstand in unserem Land wird künftig noch stärker davon abhängen, ob es Österreich gelingt, sich als moderner Technologiestandort international zu positionieren“, erklärte der IV-Generalsekretär. Die im Rahmen der Regierungsklausur nun präsentierten Pläne sieht die Industrie „als neuerliches Commitment der Spitzenpolitik, die Jahrhundertchance Digitalisierung proaktiv nutzen und gestalten zu wollen“. Das Aufzeigen des Nutzens der neuen Technologien, die Weiterentwicklung der damit verbundenen Möglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger und strategisch abgestimmte politische Aktivitäten seien dabei ebenso von zentraler Bedeutung wie die Unterstützung von technologieorientierten, forschungsintensiven Unternehmen. „Denn sie sind es, die die Werkzeuge der Digitalisierung zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen nutzen und damit die Arbeitsplätze und den Wohlstand von morgen sichern“, so Neumayer abschließend.