Wirtschafts-, Finanzpolitik & Recht

Industrie: Erneuter Ruf nach Vermögenssteuer ist realitätsfremd

Vermögenssteuer greift Mittelstand an – runter mit der Steuer- und Abgabequote statt erneutem Ruf nach neuen Steuern – 72 Prozent gegen eine jährliche Vermögenssteuer auf Privatbesitz

Die aktuelle Debatte inklusive ideologiegetriebener Studie zeigt ein verzehrtes Bild: Die Einführung einer Vermögenssteuer würde direkt den österreichischen Mittelstand treffen. Davon wäre ein Tischler mit 50 Mitarbeitern genauso betroffen wie beispielweise Pensionisten, die sich ihr Eigenheim hart erarbeitet haben. Gerade in herausfordernden Zeiten der Inflation braucht Österreich keine neuen Steuern, diese sind wachstumsfeindlich und kontraproduktiv, kritisiert die Industriellenvereinigung den erneuten Ruf nach einer Vermögenssteuer. Das bestätigt auch eine Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek aus dem Jahr 2022, in der sich 72 Prozent der Befragten gegen eine jährliche Vermögenssteuer auf Privatbesitz wie Häuser, Wohnungen, Schmuck etc. ausgesprochen haben. 

Viel wichtiger als eine erneute Debatte über neue Steuern wäre es, darüber zu sprechen, wie es für arbeitende Menschen in diesem Land wieder möglich wird, den Aufbau von Vermögen zu erleichtern. Österreich zählt in Europa zu den Ländern mit den höchsten Steuer- und Abgabenquoten. Die Abgabenquote in Österreich liegt derzeit bei 43,3 Prozent und ist damit am vierthöchsten im EU-Vergleich. Damit wird der Traum vom Eigenheim oder sonstigen Eigentum erschwert, daher pocht die Industriellenvereinigung auf eine Diskussion über faire Entlohnung: Leistung muss sich wieder lohnen und deshalb ist der Ruf nach neuen Steuern gerade jetzt eine Themenverfehlung.