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Nachhaltigkeit auf Schiene gebracht

Bei Siemens Mobility Austria hat man mit dem „Cityjet eco“ den europaweit ersten elektro-hybriden Nahverkehrszug entwickelt. Er hilft, die CO2-Emissionen um bis zu 50 Prozent zu senken.

Die Verlagerung des öffentlichen Personennahverkehrs von der Straße auf die Schiene ist eines der Instrumente, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele bis 2040 zu erreichen. Dafür muss vielerorts aber auch der Zugverkehr in Richtung Nachhaltigkeit umgerüstet werden. Elektro statt Diesel ist auch dort ein Gebot der Stunde. Dafür hat Siemens Mobility Austria den „Cityjet eco“ entwickelt. Er gilt als europaweit erster elektro-hybrider Zug mit uneingeschränkter Zulassung und wurde speziell für die Anforderungen des österreichischen Streckennetzes entwickelt.

Auf den Hauptstrecken fährt er mit Strom aus der Fahrleitung und lädt während der Fahrt seine Batterien auf. Bei Fahrten auf nicht-elektrifizierten Strecken bezieht er die Energie dann aus seinen Batteriespeichern. Die Reichweite beträgt mindestens 90 Kilometer, was für Anwendungsfälle in Österreichs Streckennetz optimal ist. Im Bedarfsfall fährt der Zug unterstützt von kompakten Schnellladestationen auch längere Strecken.

Die Bilanz eines 15-monatigen Testbetriebs auf Haupt- und Nebenstrecken im normalen Fahrgastverkehr der ÖBB fiel positiv aus: Mehr als 50.000 Kilometer legte er im reinen Batteriemodus zurück und konnte dabei im Vergleich zu herkömmlichen Dieselfahrzeugen 140 Tonnen CO2 einsparen. Damit ist der Batteriezug das ideale Instrument, um den österreichischen Schienenverkehr im Einklang mit den Klimaschutzzielen bis 2030 emissionsfrei zu machen.

Auch in der Produktion selbst setzt man auf Nachhaltigkeit. So wird in Graz beispielsweise bei der Drehgestellrahmenlackierung die überschüssige Lackfraktion jetzt auf Trockenfilter gespritzt. Durch diese Prozessumstellung fallen 77,3 Tonnen gefährliche Abfälle in Form von Lack- und Farbschlamm, wässrigen Konzentraten und der Einsatz von 34,5 Tonnen Chemikalien weg.