IV-GS-Neumayer: EU-Klimapolitik muss wirtschaftliches und soziales Role-Model werden – Industrie Schlüssel für klimaneutrale Zukunft
„Der Kampf gegen den Klimawandel zählt unbestritten zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Für die Zukunft unseres Planeten ist aber entscheidend, dass beim Kampf gegen die globale Erwärmung alle Staaten und Regionen an einem Strang ziehen. Wesentlich ist daher, dass – neben der Europäischen Union – alle Partner das Konferenz-Motto ‚Zeit zum Handeln‘ ernst nehmen“, betont der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, am heutigen Montag anlässlich des Beginns der 25. UN-Klimakonferenz in Madrid. Vor diesem Hintergrund müsse die Umsetzung der europäischen Klimapolitik „zu einem wirtschaftlichen und sozialen Erfolg Europas werden, der international wahrgenommen wird und zum internationalen Nachahmen einlädt“, so Neumayer. Das sei entscheidend, da die EU heute nur noch für rund 10 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes stehe – mit sinkender Tendenz.
Bestehende realistische Klimaziele umsetzen, bevor über neue diskutiert wird
Angesichts der ständigen Diskussionen über neue Reduktionsziele erinnert der IV-Generalsekretär daran, dass sich die EU die weltweit strengsten Treibhausgas-Reduktionsziele verordnet habe. Die österreichischen Klima-Ziele zählen hier wiederum zu den ehrgeizigsten. Die Industrie plädiert dafür, dass die tatsächliche Umsetzung bestehender Ziele und die Einbindung anderer Staaten Vorrang vor einem europäischen Wettlauf um immer neue und immer höhere unilaterale Ziele haben sollte. „Überzogene Klimaziele und höhere Energiesteuern für Unternehmen führen in die Sackgasse, wenn sie Produktion in Regionen vertreiben, wo Umweltschutz nicht so ernst genommen wird. Damit wird Europa für andere Regionen der Welt zum Gegenteil jenes Vorbildes, das es sein möchte“, so Neumayer.
Für eine klimaneutrale Energiezukunft seien Innovation und Technologie der Schlüssel. „Die Industrie ist Teil der Lösung, wenn es darum geht, den Klimawandel einzudämmen. Mithilfe des technologischen Fortschritts und der Digitalisierung können Produkte energieeffizienter hergestellt und die Treibhausgas-Emission reduziert werden. Dafür braucht es aber auch mehr finanzielle Mittel für die Energieforschung“, so Neumayer, der darauf verwies, dass Österreich einen weltweit wirksamen Beitrag für Klimaschutz und Nachhaltigkeit leisten könne – und gleichzeitig den hohen Lebensstandard, Arbeitsplätze und Wohlstand im Land stärken würde.