Forschung, Technologie & Innovation

MINT-Gütesiegel: Katalysator für innovativen Unterricht – auch in Zeiten von Corona

Bereits 438 zertifizierte MINT-Kindergärten und MINT-Schulen in Österreich – Bewerbung zur neuen Ausschreibung unter www.mintschule.at

„Der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Österreich braucht dringend Nachwuchskräfte im MINT-Bereich. Deshalb gilt es, möglichst früh in der Bildungskette Neugier und Begeisterung für naturwissenschaftliche Inhalte und Fächer zu wecken sowie Talente zu entdecken und diese bestmöglich zu fördern“, stellte Bildungsminister Heinz Faßmann einleitend fest. „Inhaltlich geht es dabei auch um die Förderung von MINT als Querschnittsthema und pädagogisch um die Verbindung mit kreativen und innovativen Methoden. Insofern zeichnet das MINT-Gütesiegel jene Bildungseinrichtungen aus, welche diesen Ansatz, wie auch eine dahingehende Pädagogik, innovativ und konsequent leben“, sagte der Bundesminister mit Blick auf die Ergebnisse der 4. Ausschreibung des MINT-Gütesiegels. Aus den zahlreichen Einreichungen wählte eine Fachjury 102 besonders engagierte Kindergärten und Schulen für die drei Jahre gültige Auszeichnung aus. Besonders erfreulich ist, dass auch die erstmals angebotene Möglichkeit zur Rezertifizierung nach drei Jahren überaus großen Zulauf fand. „Die hohe Anzahl der Einreichungen zur Rezertifizierung wundert mich nicht, denn die Bildungseinrichtungen haben sichtlich erkannt, dass es hier sowohl um das Wahrnehmen einer bildungspolitischen Verantwortung geht als auch bereits Fundamente für spätere MINT-Karrieren gelegt werden“, zeigte sich Faßmann überzeugt.

„Das MINT-Gütesiegel entfaltet seine positive Wirkung auf das Lernen und Lehren im MINT-Bereich gleich doppelt. In der Breite, durch die stetig wachsende Zahl an ausgezeichneten Bildungseinrichtungen, die einen Schwerpunkt auf MINT setzen. Und in der Tiefe, durch die weiter gesteigerten Qualitätsansprüche, die für eine Rezertifizierung erforderlich sind“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV). In Summe tragen damit bereits 438 Kindergärten und Schulen in ganz Österreich das MINT-Gütesiegel. „Diese wachsende MINT-Community ist enorm wichtig, denn ohne Technik geht heute nichts mehr. Weder im Beruf, noch in der Ausbildung“, betonte der IV-Präsident. Welches Potenzial in der Digitalisierung steckt, zeige sich gerade jetzt im Bildungsbereich besonders deutlich. „Distance-Learning klappt dort am besten, wo man auf langjährige Erfahrung im e-Learning-Bereich zurückgreifen kann. Und gerade dort können viele MINT-Schulen punkten“, sagte Knill.  

Als Präsident der Wissensfabrik Österreich unterstrich Klaus Peter Fouquet die enormen Zukunftschancen von MINT für die Jugend. „Die Corona-Krise stellt die Unternehmen in Österreich vor nie dagewesene Herausforderungen, ganz besonders innovative Firmen. Gerade jetzt zeigt sich aber auch der große Personalmangel in Technik und Produktion, sowie Forschung und Entwicklung. Technisch-naturwissenschaftliche Qualifikationen sind dringend benötigte Schlüsselkompetenzen unserer Gesellschaft. MINT-Bildung und Ausbildung öffnen nicht nur die Tür zu spannenden Jobs am Puls der Zeit, sondern ermöglichen auch krisensichere Karriereaussichten“, so Fouquet. Aktuell müssen Schülerinnen und Schüler den Umgang mit EDV-Anwendungsprogrammen und Distance-Learning-Modulen rasch lernen. „Diese Kenntnisse sind im späteren Berufsleben unverzichtbar“, betonte Fouquet.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die schon traditionelle MINT-Gala im Haus der Industrie leider abgesagt werden. Die Initiatoren der Initiative des BMBWF, der IV, der Wissensfabrik wie der PH Wien ließen es sich dennoch nicht nehmen, persönlich zur Auszeichnung zu gratulieren. Sie übermitteln neben MINT-Plakette und MINT-Urkunde auch eine individuelle Videobotschaft an jede ausgezeichnete Bildungseinrichtung.

Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule Wien, Ruth Petz, richtete ihren Blick in die Zukunft. „Wir haben nun die 5. Ausschreibung gestartet. Diese richtet sich an alle Kindergärten und Schulen in Österreich. Ausgezeichnet werden Bildungseinrichtungen, die nachweislich an der innovativen Weiterentwicklung der MINT-Förderung und des MINT-Unterrichtes arbeiten. Eine Expert*innen-Jury prüft alle Einreichungen.“ Erstmals ist im 5. Call eine Rezertifizierung von bereits ausgezeichneten Kindergärten und Berufsschulen möglich.

Das MINT-Gütesiegel stellt eine bundesweit gültige Auszeichnung für innovatives Lernen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit vielfältigen Zugängen für Mädchen und Burschen dar. Ausgezeichnete Bildungseinrichtungen erhalten das MINT-Gütesiegel als digitales Logo für ihren Webauftritt sowie als Wandplakette für ihr Gebäude. Die ausgezeichneten Schulen und Kindergärten sind öffentlichkeitswirksam auf der „MINT-Landkarte Österreich“ unter www.mintschule.at verortet. Das Gütesiegel wird für die Dauer von drei Jahren vergeben. Bei Erfüllung von Qualitätskriterien für Schul- und Unterrichtsentwicklung ist eine Rezertifizierung möglich. Seit Start der Initiative wurden bereits 438 Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur Matura mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.

Nähere Informationen zur Bewerbung sowie die MINT-Landkarte finden sich unter www.mintschule.at