„Mit dem European Chips Act setzt die EU-Kommission einen richtigen wie notwendigen Schwerpunkt in Richtung Zukunft. Gerade bei der so wichtigen Halbleiterproduktion muss Europa zu den führenden Wirtschaftsräumen aufschließen. Chips bilden die Grundlage für unser modernes Leben, für unsere Produktion und die Digitalisierung“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Mittwoch. Der vorliegende Entwurf könne hierfür eine Initialzündung sein. Bei der budgetären Ausgestaltung bestehe mit Blick auf die zur Verfügung gestellten Mittel in den USA oder China aber noch Spielraum nach oben.
Für die Industrie sei entscheidend, dass bestehende Instrumente, wie die europäischen Großprojekte IPCEI (Important Projects of Common European Interest), strategisch einfließen und auf bereits existierenden Stärken, im Rahmen der bestehenden Halbleiterforschung und -produktion in Europa und Österreich, aufgebaut wird. Dies müsse im Rahmen einer strategischen und gezielten Förderung berücksichtigt werden, nicht zuletzt um Subventionswettläufe zu vermeiden. „Jetzt gilt es, die Kräfte zu bündeln, damit Europa seinen Anteil bei der Halbleiterproduktion – über die gesamte Wertschöpfungskette inklusive Packaging – an der weltweiten Produktion steigern kann. Jede Investition in diesen Zukunftsbereich schafft Wohlstand und Arbeitsplätze von morgen“, so Neumayer.
Gerade Österreich zähle bei der Mikroelektronik mit herausragenden innovativen Unternehmen zu den bedeutendsten Standorten in Europa und könne so nachhaltig von öffentlichen Förderungen und privaten Investitionen profitieren. Als „positives Signal“ sei daher die Ankündigung von Bundesministerin Schramböck zu werten, dass Österreich zur Chip-Schmiede Europas entwickelt werden soll. Auch mit Blick auf den Klimaschutz müsse das Potenzial der Halbleitertechnologie gesehen werden. So würden zahlreiche neue Technologien, die eine CO2-Reduktion ermöglichen, Mikrochips enthalten.
„Damit Europa bei der Halbleiterproduktion einen Schub nach vorne macht, muss aber der Fachkräftemangel gelindert werden. Schon jetzt sind drei von vier Industrieunternehmen mit Personalengpässen in Technik und Produktion sowie F&E konfrontiert. Hier gilt es rasch und entschieden gegenzusteuern“, so Neumayer abschließend.