Auf Basis der aktuellen Ergebnisse der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ fordert die Industriellenvereinigung (IV) erneut die Einführung einer Bildungspflicht, die Schülerinnen und Schüler von der 1. bis zur 8. Schulstufe an ein anschlussfähiges Wissens- und Kompetenzniveau heranführt. „Die Quote der Jugendlichen, die weder in Beschäftigung noch in Ausbildung sind („NEETs“), ist in den vergangenen Jahren leider nicht gesunken“, verweist Generalsekretär Christoph Neumayer auf entsprechende Studienergebnisse - und das trotz einer an die „Schulpflicht“ anschließenden „Ausbildungspflicht“, die derzeit gerade von Deutschland als Vorzeigebeispiel diskutiert würde.
Daher müsse aus Sicht der IV dringend früher in der Bildungslaufbahn angesetzt werden. „In unserem Konzept der Bildungspflicht übernimmt das Schulsystem durch entsprechende Unterstützung und Förderung die Verantwortung für die Bildungslaufbahn der Schülerinnen und Schüler“, führt Neumayer weiter aus. Derzeit kann mehr als ein Viertel der Schülerinnen und Schüler nach dem Ende der Schulpflicht nicht sinnerfassend lesen. Das erschwere den Einstieg in die nächste Bildungsphase - von AHS und BHS bis zur Lehre - natürlich enorm.
Weiters bricht der Generalsekretär eine Lanze für die österreichische Berufsbildung: „Die Beschäftigungsquote ist laut OECD bei sämtlichen berufsbildenden Abschlüssen mit 77% um die Hälfte höher als bei Personen mit Pflichtschulabschluss“, erläutert er dazu. In diesem Zusammenhang verweist Neumayer auf eine vor dem Sommer präsentierte Auswertung der Agenda Austria, wonach der Einstieg in den Arbeitsmarkt mit einer abgeschlossenen Lehrausbildung auch am schnellsten klappe. Den jüngst kolportieren Negativmeldungen zur Lehre hält Neumayer dabei entgegen: „In der Industrie ist die Entwicklung der Lehrausbildung in den letzten Jahren jedenfalls eine Erfolgsgeschichte: Seit 2019 haben sowohl unsere Lehrbetriebs- als auch die Lehrlingszahlen um jeweils mehr als 2% zugelegt - trotz konjunkturell sehr schwierigen Zeiten.“ Ob sich dieser positive Trend fortsetze, hänge nicht zuletzt von der notwendigen Stärkung des Industriestandorts ab. Die Industrie werde sich auch weiterhin mit zahlreichen Initiativen dafür engagieren, technische Ausbildungen insbesondere für junge Frauen attraktiver zu machen. „Gerade auch auf den HTL liegt hier unser besonderes Augenmerk“, so der Generalsekretär abschließend.
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