Arbeit, Soziales, Gesundheit

Studie zeigt: Arbeitszeitreduktion auf 32 Stunden kostet mindestens eine Eigentumswohnung

Enorme finanzielle Einbußen durch Arbeitszeitreduktion auf Erwerbslebensspanne – Maßnahmen für mehr Lebensgestaltungschancen umsetzen

Rund um den Tag der Arbeit am 1. Mai werden ideologische Rufe nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden pro Woche lauter. Nun zeigt eine aktuelle Studie des Economica-Instituts im Auftrag der Industriellenvereinigung die Auswirkungen einer solchen Arbeitszeitreduktion in Österreich auf. Das Ergebnis erstreckt sich über alle Arbeitsbereiche der Industrie: Vom Fräser bis zur Systemtechnikerin. Der reale Verlust über das gesamte Arbeitsleben hinweg beläuft sich auf bis zu 350.000 Euro, dies entspricht einer Eigentumswohnung im urbanen Raum oder einem Einfamilienhaus im ländlichen Bereich. Die Berechnungen gehen von einer Reduktion der Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden statt der derzeit üblichen 38,5 Stunden aus.

Gerade für junge Generationen hätte eine Arbeitszeitverkürzung fatale Folgen, da der damit langfristig verbundene Einkommensentgang weder den Menschen noch der Politik in seiner wahren Dimension bewusst ist. Mit dem Vorschlag einer Arbeitszeitreduktion setzt die Diskussion am falschen Ende an. Notwendig ist eine aufrichtige, umfassende Diskussion über einen modernen Arbeitsmarkt. Leistung muss sich wieder für die Menschen in unserem Land lohnen, indem man die enorm hohe Steuer- und Abgabenquote senkt, Steueranreize für zusätzliche Leistungsstunden schafft und die Kinderbetreuung flächendeckend ausbaut – mit Öffnungszeiten, welche der Arbeits- und Lebensrealität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerecht werden.

Gerade in Zeiten eines Arbeits- und Fachkräftemangels ist der Vorschlag einer zusätzlichen Verteuerung von Arbeitsleistung eine Themenverfehlung. Im vergangenen Jahr waren in Österreich durchschnittlich 206.500 Arbeitsplätze unbesetzt. Die Zahl der offenen Stellen lag damit um 41 Prozent über dem Vorjahr und sogar um 61 Prozent über dem Vor-Pandemie-Niveau des Jahres 2019. Statt Wohlstandsverluste zu verursachen, sollten wir über die Chancen und Möglichkeiten sprechen, wie es gelingen kann, durch zukünftig wieder höhere Zuwächse an Arbeitsproduktivität infolge der Digitalisierung den Wohlstand dieses Landes zu mehren.