„Die konjunkturell herausfordernden Zeiten, in denen sich Österreich aktuell befindet, schlagen sich bereits deutlich auf dem Arbeitsmarkt nieder. Aktuell sind beim AMS ca. 370.000 Menschen arbeitssuchend gemeldet bzw. befinden sich in Schulung, was einem Anstieg um 10,7% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Es ist also höchst an der Zeit, Maßnahmen zu setzen, die den Faktor Arbeit entlasten und den Wirtschaftsstandort stärken“, merkt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich der heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten an.
Die Industrie spricht sich zum wiederholten Mal dafür aus, alle Potenziale für eine Senkung der Lohnnebenkosten auch tatsächlich zu nutzen, um den Arbeitsstandort zu entlasten, ohne die hohen sozialen Standards in Österreich zu berühren. Potenzial gäbe es hier beispielsweise beim Arbeitslosenversicherungsbeitrag, der mit 5,9% mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland ist, oder an eine Senkung des Beitrages zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), der von Seiten der Unternehmen 3,7% beträgt. Eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes würde hingegen Inaktivität fördern. „Es müssen alle Potenziale ausgeschöpft werden, um Betriebe und deren Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu entlasten. Die im internationalen Vergleich sehr hohe Abgabenlast wirkt wachstumshemmend, setzt negative Beschäftigungsanreize und stellt somit einen enormen Wettbewerbsnachteil dar“, betont Neumayer.
Aus Sicht der Industrie ist es zentral, die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern und die Abgabenlast deutlich zu senken, sonst kann Österreich im internationalen Wettbewerb nicht mithalten. „Eine derartige Entlastung fördert Investitionen und sichert Arbeitsplätze, die für einen Aufschwung essenziell sind. In konjunkturell herausfordernden Zeiten muss um die Erhaltung jedes Arbeitsplatzes gekämpft werden, indem Betriebe spürbar entlastet werden. Es gilt alles daran zu setzen, den Arbeits- und Industriestandort wieder zu stärken“, so Neumayer abschließend.