„Trotz der derzeit konjunkturell schwierigen Zeiten leiden unsere Betriebe nach wie vor unter einem enormen Personalmangel. Eine Besserung ist allein aufgrund der demografischen Entwicklung nicht in Sicht und es gilt alles daran zu setzen, hier gezielt gegenzusteuern. Leistung muss sich lohnen und der Faktor Arbeit muss endlich entlastet werden“, hält der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich der heute vom AMS bekanntgegeben Arbeitsmarktdaten fest.
Die Zahl, der beim AMS arbeitssuchend vorgemerkten bzw. sich in Schulung befindenden Personen ist zwar im Vormonatsvergleich leicht auf knapp 310.600 gestiegen, was aber nicht als Linderung des Arbeits- und Fachkräftemangels gedeutet werden kann. Vielmehr ist zu bedenken, dass es trotz der aktuell äußerst herausfordernden Zeiten immer noch fast 114.000 beim AMS gemeldete offenen Stellen gibt. Es gilt Beschäftigungsanreize zu stärken und Inaktivitätsfallen abzubauen. „Arbeit muss sich für die Menschen lohnen. Es darf nicht sein, dass Menschen trotz eines enormen Personalmangels in die Inaktivität abrutschen“, betont Neumayer.
Es ist wichtig, Leistungsanreize zu stärken und alle Potenziale zu heben. Die IV hat sich bereits wiederholt dafür ausgesprochen, beispielsweise in einem ersten Schritt steuerliche Anreize für Überstunden zu schaffen bzw. die Vollzeitarbeit zu attraktiveren. „Für einen erfolgreichen Industrie- und Arbeitsstandort ist es essenziell, dass es ausreichend Arbeits- und Fachkräfte gibt und das Arbeitsvolumen insgesamt steigt. Es braucht daher positive Leistungsanreize, die Menschen zur Mehrarbeit motivieren“, merkt Neumayer an.
Darüber hinaus spricht sich die Industrie dafür aus, weitere spürbare Schritte in Richtung Lohnnebenkostensenkung zu setzen, um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Auch sollte die Regierung über gezielte Maßnahmen zur Hebung privatwirtschaftlicher Investitionen nachdenken. „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es wichtig, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen und unsere Betriebe zu entlasten. Es gilt daher die Arbeitszusatzkostenlast weiter zu senken und Investitionen zu fördern“, so Neumayer abschließend.