Die Steiermark ist seit Jahren österreichisches Schlusslicht insbesondere bei der Betreuungsquote der unter Dreijährigen und hat vor allem in den ländlichen Regionen deutlichen Aufholbedarf bei Ganztagesangeboten. Dass die Senkung des Betreuungsschlüssels die Situation weiter verschärft, „war leider vorhersehbar“, wie die beiden JI Steiermark Vorsitzenden Hella Riedl-Rabensteiner und Patrick Hirtl-Stelzer betonen. „Wir begrüßen den Schritt im Sinne der Qualitätssteigerung, sehen aber die Gefahr, dass hier das „Pferd von hinten aufgezäumt“ wird. Ohne mehr Pädagoginnen und Pädagogen sowie die dazugehörige Infrastruktur, muss es zu einer Reduktion der Plätze kommen. Wie das Jahr 2023/24 zeigt, gab es bereits 529 Plätze weniger und damit 529-Mal weniger Chancengleichheit und Bildung. Eine Fortsetzung dieses Trends muss jedenfalls verhindert werden,“ so die JI-Vorsitzenden besorgt.
Aus Sicht der Jungen Industrie gibt es aktuell Maßnahmen wie etwas das neue Kinderportal, die in die richtige Richtung abzielen. „Damit lassen sich aber jahrelange Versäumnisse nicht kurzfristig wettmachen,“ so Riedl-Rabensteiner und Hirtl-Stelzer. Die Junge Industrie Steiermark bringt laufend Lösungsansätze in die politische Diskussion ein und versucht unter Berücksichtigung des angespannten Landeshaushalts neu zu denken. Zuletzt hat sie etwa das Konzept von regionalen Bildungsverbünden vorgelegt. „Wir sehen zum Beispiel enormes Potenzial in der Kooperation von Gemeinden untereinander aber auch mit Betrieben. Es gäbe hier viele innovative Ansätze, die die Steiermark auch in Sachen Elementarpädagogik zum österreichischen Vorreiter machen könnten,“ so die beiden JI-Vorsitzenden.