Pressemeldungen IV-Steiermark

Gute Gründe gegen eine flächendeckende LKW-Maut

Ein klares Nein zu den Überlegungen zur Einführung einer flächendeckenden LKW-Maut kommt von der Industriellenvereinigung Steiermark (IV).

Eine flächendeckende LKW-Maut wäre eine ineffiziente und nicht lösungsorientierte Maßnahme, zum besonderen Nachteil des ländlichen Raumes.“, ist IV-Steiermark Präsident Stefan Stolitzka überzeugt. Vielmehr käme es zu einer Verteuerung des regionalen Zulieferverkehrs, des öffentlichen Verkehrs sowie zur Verlagerung der Verkehre auf kleinere Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen.

Studien belegen, dass eine flächendeckende Maut die Konjunktur, den Standort und insbesondere ländliche Regionen schwächt. Eine Verlagerung auf die Schiene ist nicht zu erwarten. Durch die Verteuerung der Transporte würden entlang der Wertschöpfungskette Kosten der Produktion steigen, die wiederum zu erhöhten Preisen für die Bevölkerung führen würden. Diese Preissteigerungen schwächen die Kaufkraft von Konsumenten und die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Produzenten. Nicht zuletzt deshalb müssen bei der Frage der Straßenbenützungsentgelte europaweite Lösungen angestrebt werden.

Eine der volkswirtschaftlichen Zielsetzungen nach der COVID-Pandemie ist es, Wertschöpfungsketten lokal abzusichern und Abhängigkeiten zu reduzieren. Genau dieser Zielsetzung widerstrebt eine umfassende LKW-Maut, die gerade regional geprägte Wertschöpfungsnetzwerke stark belastet.

Offen ist nicht zuletzt auch die Frage der technischen Umsetzbarkeit einer flächendeckenden LKW-Maut. Analysen der Wirtschaftsuniversität Wien zeigen, dass wesentliche Teile der potenziellen Mauteinnahmen durch hohe Systemkosten aufgezehrt würden – von einer Entlastung des Budgets kann, wenn überhaupt, nur in einem sehr geringen Ausmaß ausgegangen werden.

Es gibt eine Vielzahl guter Gründe gegen eine flächendeckende LKW-Maut. Neben der zusätzlichen Belastung von Konsumenten und Unternehmen, kaum vorhandener Verlagerungseffekte auf die Schiene und einer Schwächung ländlicher Regionen führen die hohen Errichtungs- und Betriebskosten auch zu keinen nennenswerten Beiträgen zur Lösung des Finanzierungsproblems des Straßennetzes.“, so Stolitzka.