IV-Steiermark-News

IV-Mitglieder räumen beim Innovationspreis ab

Die ersten Gewinner des neuen Innovationspreises Steiermark stehen fest. Im Bereich Nachhaltigkeit siegten die Packnatur Entwicklungs- und Produktions GmbH aus Neudau (Kleinst- und Kleinunternehmen), die AVL List GmbH (Mittel- und Großunternehmen) und das Grazer Kompetenzzentrum acib (Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung). Die Digitalisierung ist fest in Leobener Hand: Der Preis geht an die Luxinergy GmbH (Kleinst- und Kleinunternehmen), die AT&S AG (Mittel- und Großunternehmen) und das Materials Center Leoben (Institutionen der angewandten F&E).

„Die ausgezeichneten Unternehmen und Forschungseinrichtungen unterstreichen auf beeindruckende Art und Weise, warum die Steiermark eine der innovativsten Regionen in Europa ist. Die Preisträger bearbeiten höchst erfolgreich die beiden großen Themen unserer Zeit – die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit – und entwickeln dabei Lösungen, die einen enormen Mehrwert für die Gesellschaft bringen“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die den Innovationspreis Steiermark als Nachfolger des Fast Forward Award initiiert hat.

Insgesamt wurden 90 Projekte eingereicht. Aus diesen wurde vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) anhand von Innovationskriterien eine Shortlist mit drei Finalisten in jeder der sechs Kategorien erstellt. Die Sieger wurden von einer Fachjury unter dem Vorsitz der Vizerektorin der Montanuniversität Leoben Martha Mühlburger gekürt.

 IV-Mitglieder unter den Siegern

Kategorie Nachhaltigkeit

Kleinst- und Kleinunternehmen: Packnatur Entwicklungs- und Produktions GmbH

30.000 Tonnen Kunststoffnetze kommen in Europa für Lebensmittelverpackungen pro Jahr zum Einsatz. Die Packnatur Entwicklungs- und Produktions GmbH tritt an, diese durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen: Die Packnatur® Netzschläuche aus Lenzing™ Modal Buchenholzcellulose werden im oststeirischen Neudau regional produziert und haben der Umwelt bereits mehr als 980 Tonnen Plastik erspart. Die Cellulose-Faser baut sich innerhalb von 12 Wochen biologisch ab. Sie ist frei von Petrochemie oder Mikroplastik und in Europa sowie den USA heimkompostzertifiziert. Die Schläuche eignen sich für Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Zitronen, Orangen, rote Rüben, schwarzen Rettich, Avocados, Muscheln und vieles mehr. Künftige Anwendungsgebiete für adaptierte Produkte liegen im Non-Food-Bereich (Christbäume, Anheizholz), der Landwirtschaft (Heuballen- und Hagelschutznetze) sowie im technischen Bereich (Bauschutznetze, Schipistenbegrenzungen u. Ä.).

 Mittel- und Großunternehmen: AVL List GmbH

Die AVL List GmbH hat einen vollautomatisierten Prozess inklusive der dazugehörigen Anlagen entwickelt, der ultrakompakte Fahrzeugbatteriemodule im industriellen Maßstab bauen kann. Ausganglage war eine bis dato existierende „Entwicklungslücke“ zwischen manuell hergestellten Prototypen und großindustriell produzierten Serien-Batteriemodulen. Es war also zeitaufwändig und teuer, Pilot-Batteriemodule ins industrielle Umfeld zu „übersetzen“. Die Forschungsleistung von AVL liegt einerseits im neuen ultrakompakten Batteriemodul mit sehr niedriger Bauhöhe und höchster Energiedichte, das sehr flexibel in unterschiedliche Fahrzeugmodelle integriert werden kann. Andererseits stellt die intelligente Pilotproduktions- und Recycling-Anlage, die digitale Entwürfe, Planungen und Simulationen heranzieht und vollautomatisch unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen der Großserienfertigung produzieren kann, einen entscheidenden USP dar.

Kategorie Digitalisierung

Mittel- und Großunternehmen: AT&S AG

Allein in Österreich leiden 1,8 Millionen Menschen unter Beeinträchtigung ihres Hörvermögens, nur etwa 400.000 davon tragen ein Hörgerät. Das liegt u. a. am schlechten Stigma vergangener Geräte, die im Geräuschalltag häufig nur eigeschränkt eine Hilfe waren. Moderne miniaturisierte Hörgeräte sind Träger zahlreicher Mikrochips. Sie kommunizieren mit Smartphones und Autos und werden demnächst Gespräche simultan übersetzen. An der Schnittstelle dieser Trends – Miniaturisierung versus steigende Komplexität – setzt die Innovation von AT&S an. Das Unternehmen hat eine Minileiterplatte aus speziellen Materialien entwickelt, die die beschriebenen Probleme gleichzeitig lösen. Das System aus flexibler Leiterplatte und aufgebrachter Adapter-Minileiterplatte ist kompakt und gewährt den Herstellern maximale Freiheit. Eine weitere Miniaturisierung für künftige technische Anforderungen ist bereits geplant.