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In der Auslage am Weltklimagipfel

Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) hat am Weltklimagipfel teilgenommen: Auf Einladung der Organisatoren hat der Ennstaler Leitbetrieb das betriebseigene Ökologie-Programm als internationaler Vorreiter in seiner Branche in die weltweite Auslage gestellt. Die umweltorientierten Maßnahmen werden auch immer stärker vom Markt eingefordert.

Alle Augen im Kampf gegen den Klimawandel sind derzeit auf den ägyptischen Ort Sharm el-Sheikh gerichtet: Über 30.000 Teilnehmende, darunter rund 100 Staats- und Regierungschefs, beraten im Rahmen der 27. Ausgabe der Weltklimakonferenz über Maßnahmen, um den Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen zu minimieren. Geht es nach den Organisatoren des UN-Projekts „Vision 2045“, Teil der Klimakonferenz, lohnt sich auf der Suche nach Lösungen der Blick ins steirische Ennstal: Als eines von nur 50 Unternehmen weltweit hat die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) in den vergangenen Tagen das betriebseigene Ökologieprogramm als „Best Practice“-Beispiel für Industriebetriebe auf der internationalen Bühne vorgestellt.

Darüber hinaus hat der Vorreiterbetrieb eigene Diskussionspanels mit zukunftsorientierten Themen – unter anderem zur Infrastruktur – bespielt. „Unsere Präsenz hier vor Ort ist eine große Ehre und Auszeichnung für den Standort Liezen. Wir tragen dem Thema Nachhaltigkeit mit unserem Fokus auf die Schienenfahrzeugtechnik sowohl auf Produkt- als auch Fertigungsebene Rechnung. Wir stehen für nachhaltige Produkte aus einer nachhaltigen Produktion“, betont MFL-Geschäftsführer Herbert Decker.

 Druck des Marktes steigt
Decker selbst war persönlich in Ägypten zu Gast. Sein Eindruck: „Der Kampf gegen den Klimawandel basiert zukünftig nicht nur auf ökologisch notwendigen Eigenverpflichtungen oder bisherigen EU-Vorgaben. Die sukzessiv schärfer werdenden Gesetze und der Druck des Marktes erfordern insbesondere im industriellen Bereich eine hochgradig nachhaltige Ausrichtung. Mittelfristig werden Unternehmen ohne Klima- und Umweltorientierung aus dem Wirtschaftsleben ausgeschlossen werden“, sagt der Ennstaler Geschäftsführer. Maßnahmen wie das von der MFL bereits 2014 implementierte und zertifizierte Energiemanagement oder die Reduktion des Energieverbrauchs um ein Drittel bis 2030 würden „nicht nur aus Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen erfolgen, sondern künftig auch auf Druck des Marktes“, sagt Decker. Denn: „Ökologie und Wirtschaftlichkeit müssen Hand in Hand gehen.“

 85 Prozent Recylingquote in Gießerei
Bestes Beispiel dafür ist die von der MFL professionalisierte Kreislaufwirtschaft im Bereich der Liezener Gießerei. Diese wurde im Zuge der Klimakonferenz exemplarisch vor den Vorhang geholt: „Nicht mehr erneuerbare Rohstoffe maximal wiederzuverwerten, ist kein Trend, sondern absolutes Muss. Gießerei-Technologie tut das von Grund auf. In unserem Betrieb haben wir durch entsprechende Maßnahmen mittlerweile eine Recycling-Quote von 85 Prozent erreicht“, nennt MFL-Gießereileiter Peter Fuchs Details. Der Vorteil von Gießereien gegenüber anderen Fertigungszweigen: Aus Schrott und verschlissenen Gussteilen würden gleich- oder sogar höherwertige Güter gefertigt werden können, so der MFL-Manager. Nachsatz: „Diese von uns gelebte Kreislaufwirtschaft ist beispielhaft für die gesamte Industrie, die sich im Kontext des Klimawandels als Teil der Lösung versteht – und nicht des Problems“, hebt Geschäftsführer Decker hervor.

 Hohes Interesse von Finanzminister und internationalen Medien
Interesse für das Liezener Nachhaltigkeitsprogramm zeigten auch ausländische Medien: Neben einer Reportage der internationalen Nachrichtenagentur Reuters berichtete etwa auch „Sky News Arabia“ über die Entwicklungen in der MFL in Form eines mehrminütigen Live-Interviews mit Geschäftsführer Decker. Auch der österreichische Finanzminister Magnus Brunner überzeugte sich bei einem Treffen vor Ort von der nachhaltigen Kompetenz des österreichischen Unternehmens.