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4,4 Millionen Euro Investment, Inbetriebnahme bereits im April 2023

Energie Steiermark und Enery bauen 50.000 m² Photovoltaikpark als Grün-Turbo für heimische Industrie. Erster Kunde: Lenzing AG.

Die Preisturbulenzen auf den internationalen Energiemärkten halten an. Diese extreme Situation ruft nach innovativen Lösungen, die der Wirtschaft und den Menschen Sicherheit bieten. Daher starten die Energie Steiermark und der österreichische Grünstromerzeuger Enery ein neues Kooperationsprojekt mit nachhaltiger Signalwirkung: Mit einer Investitionssumme von rund 4,4 Millionen Euro wird in Frauental an der Lassnitz (Bezirk Deutschlandsberg) eine 50.000 Quadratmeter große Photovoltaikfreiflächenanlage errichtet. Der Baustart erfolgt noch im heurigen Jahr, die Inbetriebnahme wird bereits im April 2023 erfolgen. 

Bereits im Vorfeld konnte der internationale Industriebetrieb Lenzing AG als erster Großabnehmer für den dort erzeugten grünen „Sonnenstrom“ gewonnen werden: Das weltweit agierende Unternehmen beschäftigt insgesamt rund 8.000 MitarbeiterInnen und erzielte 2021 einen Jahresumsatz von 2,2 Milliarden Euro. Lenzing hat sich die Strombezugsrechte aus der Anlage für die kommenden 20 Jahre gesichert. Damit bezieht der führende Produzent von biologisch abbaubaren, holzbasierten Spezialfasern für die globale Textil- und Vliesstoffindustrie nicht nur grünen, sondern garantiert auch langfristig günstigen und sicheren Strom und positioniert sich einmal mehr auch als wahrer Champion der Nachhaltigkeit. 

Für die gemeinsame Errichtung der Anlage in Frauental wurde ein Areal im Ortsteil Gleinz ausgewählt, das bereits für die Sondernutzung gewidmet ist. Die installierte Leistung liegt bei 5,5 MWh, die jährliche Energiemenge liegt bei 6 GWh (das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rd. 1.800 Haushalten). Rund 1.800 Tonnen CO2 können damit jährlich eingespart werden.

Für Christian Purrer und Martin Graf, Vorstände der Energie Steiermark, ist das PPA-Projekt (Power Purchase Agreement) „das Ergebnis eines effizienten und richtungsweisenden Zusammenspiels zwischen Energieunternehmen, Regionalpolitik und Industrie mit klarer Win-win-Situation für alle Beteiligten. Mit diesem  langfristigen Vertrag können wir Ökostrom zu einem fixen Preis über einen langen Zeitraum anbieten. Damit können sich gerade stromintensive Unternehmen vor den Risken der Ausschläge und der Volatilität der Energiepreise schützen. Diese Kooperation zeigt beispielhaft, wie rasch grüne Erzeugungsprojekte umgesetzt werden können, wenn sich alle Beteiligten auf gemeinsames Handeln einigen und auf Erklärungen verzichten, warum etwas nicht geht. Nach der Sicherung der Gasspeicher-Kapazitäten gemeinsam mit der steirischen Industrie setzen wir hier einen weiteren, wesentlichen Schritt“.

Richard König, CEO Enery, und Lukas Nemec, COO Enery: „Wir freuen uns sehr, einen der ersten langfristigen Stromlieferverträge mit einem führenden österreichischen Industrieunternehmen für unseren ersten steirischen Solarpark abgeschlossen zu haben. In diesem turbulenten Marktumfeld freuen wir uns besonders, im Rahmen unserer Industriepartnerschaft dazu beitragen zu können, dass die österreichische Industrie kompetitiven und nachhaltigen Grünstrom erhält, um weiterhin international wettbewerbsfähig zu bleiben.“ 

Stephan Sielaff, Chief Executive Officer der Lenzing AG: „Um unsere CO2-Emissionen entsprechend der strategischen Zielvorgaben noch weiter zu reduzieren, wollen wir künftig noch stärker auf Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien setzen. Konzepte wie diese werden uns mittel- bis langfristig unabhängiger von den globalen Energiemärkten machen und unseren Weg von einem linearen Modell zu einem der Kreislaufwirtschaft weiter unterstützen.“