Menschen Werte Lebensqualität

Zusammenfassung

Die Industrie ist aufgrund ihrer herausragenden wirtschaftlichen Position für die Zukunft der Steiermark von größter Bedeutung. Eine positive Entwicklung des Landes hin zu einer guten Qualität des Lebens für die Menschen und eine positive Entwicklung des produzierenden Sektors müssen deshalb Hand in Hand gehen.

   Was benötigt die Steiermark, um sich einem solchen Ziel zu nähern?

  • Gemeinsam geteilte Prinzipien und Werte
    - Selbstbestimmung und Freiheit jedes einzelnen, eingebettet in gesellschaftliche und soziale Verantwortung
    - Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft im Rahmen der jeweiligen persönlichen Fähigkeiten

    - Gemeinschaftssinn und Verantwortung für künftige Generationen
    - Schöpferische Entfaltungsmöglichkeit sowie Recht auf und Pflicht zur Bildung
  • Einen darauf aufbauenden Plan, nach dem gehandelt werden soll
  • Eine hohe Kooperations- und Vernetzungskultur über alle Institutionen hinweg
  • Eine Kultur der ganzheitlichen Verantwortung bei den wichtigsten Trägern der Gesellschaft
  • Die Umsetzung der Maßnahmen

 

Mensch in seiner Umwelt

Das Zentrum der Wirtschaft sind die Menschen. Von ihren Einstellungen, Fähigkeiten und Lebensumständen hängen alle weiteren Fragestellungen ab. Eine erfolgreiche Standortstrategie muss daher auch Antworten auf gesellschaftliche Fragen geben.

 

   Familie

  • Nicht Ersatz der Familie, sondern bestmögliche Unterstützung in ihrer Funktion durch:
    - funktionierende und flexible Betreuungs-Infrastruktur für Kinder
    - Pflege eines verständnisvollen Zugangs für Problemlagen junger Familien

    Jugend

  • Raum schaffen für Anliegen und die Orientierung der jungen Generation in Gesellschaft und Betrieben
  • temporäre Tätigkeit in gemeinnützigen Bereichen

    Bildung und Berufsorientierung

  • Die vordringlichen Änderungen im Schulsystem sind:
    - die flächendeckende Einführung einer verschränkten Ganztagsschule
    - konsequente Auswahl künftiger Lehrerinnen und Lehrer nach pädagogischer Eignung

    - substantielle Schulautonomie mit Personalhoheit
    - klar definierte und kontrollierte Bildungsstandards
  • Eigenständiges steirisches Programm zur Förderung der Technik und MINT Orientierung
  • Unterstützung der dualen Ausbildung (Lehre)
  • Berufsbildung nur bei Kenntnis der wirtschaftlichen Praxis unter Einbindung des gesamten Spektrums (auch der dualen Berufsausbildung)

    Beschäftigung 55+

  • Weiter- und Ausbildung gerade in dieser Altersgruppe unterstützen (lebenslanges Lernen)
  • Politik und Sozialpartner: stärkere Flexibilisierung, Senkung der Lohnnebenkosten für Ältere, Abflachung der Lebenseinkommenskurve, Weiterentwicklung der Altersteilzeit
  • Betriebe: Lebensphasenorientierte Arbeitsgestaltung und Stärkung von Maßnahmen zur Ausübung der gesundheitlichen Selbstverantwortung von Arbeitnehmer/-innen

 Innerbetriebliche Partnerschaft

  • Einführung des Subsidiaritätsprinzips in der Sozialpartnerschaft: Verlagerung jener Entscheidungen auf die betriebliche Ebene (Betriebsräte), die dort besser gelöst werden können, wie Flexibilitätsregelungen und Entwicklung des Ist-Lohns

 

Wettbewerb und regionale Stärke

Die Steiermark ist ein Exportland, drei Viertel aller produzierten Waren gehen ins Ausland. Dort kann man Aufträge nur mit Wettbewerbsfähigkeit gewinnen! Und davon hängen die Arbeitsplätze – und damit die Lebensqualität – der Menschen in der Region ab.

    Wirtschaft und Wettbewerb

  • Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit als das Leitmotiv der Steiermark
  • Schaffung eines Regierungsressorts „Produktion“
  • Basisanalyse der wichtigsten Standortfaktoren unter Beiziehung von Experten
  • Einführung eines „Standort Boards“ internationaler Expert/-innen zum kontinuierlichen Bericht über den Stand des Fortschritts der Wettbewerbsfähigkeit der Steiermark
  • Stärkung des Headquarter-Programms der SFG

    Regionale Stärke

  • Ein attraktives und modernes Lebensumfeld in den Regionen
  • Verbindliche Top-Down Entwicklungsstrategie des Landes für die Regionen
  • Herausbildung einiger urbaner oder semi-urbaner Zentren in Regionen mit sehr guter Infrastruktur (Verkehrsanbindung lokal/regional, Bildung, Gesundheit, Kultur und Gewerbeflächen) statt „Gießkannen-Prinzip“
  • Ausgestaltung einer Vorzeigeregion zur Entfaltung regionaler Stärken in der Obersteiermark (bevorzugt Leoben/Bruck/Kapfenberg) unter Einbindung der örtlichen Leitbetriebe

    Kampf um die besten Köpfe

  • Bindung hoch qualifizierter Menschen (für Wissenschaft und Wirtschaft) entlang der steirischen Stärkefelder an die Steiermark
  • Zuwanderung in einem positiven, offenen, respektvollen und freundlichen Gesamtklima
  • Club International (CINT) als professionelle Anlauf- und Betreuungsstelle für qualifizierte nichtösterreichische Bürgerinnen und Bürger weiterentwickeln
  • Stipendientopf des Landes für Student/-innen aus dem Nicht-EU-Raum
  • Pflege eines Netzwerks von Steirer/-innen, die im Ausland Karriere gemacht haben

    Internationalität

  • Internationalität als zentrale steirische Wirtschaftskompetenz etablieren
  • Stärkere Heranführung kleinerer Unternehmen an internationale Märkte über spezielle Finanzierung
  • Aktive und strategische Positionierung gegenüber ausländischen Investoren

 

Wissenschaft, Innovation, Nachhaltigkeit und neue Datenwelt

Wir brauchen dringend (ressourcenneutrales) Wachstum! Die Hoffnung auf eine stabile weitere Entwicklung ruht auf der Verflechtung zwischen einer hervorragenden Forschungslandschaft und innovativen Unternehmen. Diese Vernetzung muss aber am Puls der Zeit liegen.

    Wissen und Innovation

  • Hebung der steirischen F&E Quote auf 5% des regionalen BIP bis 2020 durch Maßnahmen in den Bereichen Bewusstseinsbildung, Humanressourcen, Finanzierung, Infrastruktur
  • Langfristige Sicherung der F&E Fördermittel des Landes
  • Umfassende Entwicklung des Entrepreneurship an Universitäten
  • Unterstützung für kooperativ nutzbare Groß-Infrastrukturen
  • „Smart Production and Services“ (= Industrie 4.0) zur Weiterentwicklung eines modernen Produktionsstandortes nutzen
  • Ausbau der klassischen Kompetenz in den Bereichen Materialien, Mechanik und Engineering als Basis für weltmarktfähige Innovationen, ergänzt durch neuen Schwerpunkt IT

    Nachhaltigkeit

  • Clean Tech und Clean Mobility als wichtige Schwerpunkte der steirischen Wirtschafts- und Forschungspolitik
  • Nutzung neuer Geschäftsmodelle bei Energie und Energieeffizienz durch Unterstützung der Energie Steiermark als regionaler Investor (Dividendenpolitik des Landes!)

    Datenwelt

  • Ausbau der Infrastruktur im Bereich Datenleitungen und Anbieten günstiger Rechenkapazitäten (v. a. als Unterstützung für Start-Ups und kleinere KMUs)
  • Massive Offensive im Bereich der IT-Ausbildung (HTL, post Matura, FH)
  • Chancen aus Health-Tech und Digitalisierung heben (Digital Health)

 

Politisches Leadership und Verwaltungsqualität

 Die großen Herausforderungen der Gegenwart benötigen frische Ideen, unkonventionelles Denken und ein energisches, entschlossenes Handeln politischer Entscheidungsträger sowie die Unterstützung der Bevölkerung. Es genügt nicht mehr, das Richtige zu tun, es muss auch richtig getan werden.

    Leadership und Umsetzung

  • Erstellung eines strategischen Plans: „Steiermark 2025“ durch die neue Landesregierung, der der Bevölkerung klar vermittelbar ist (Masterplan Steiermark)
  • Davon abgeleitet ein Regierungsprogramm mit überprüfbaren Umsetzungszielen
  • Intensive Präsenz der Steiermark bei der Bundesregierung und den Bundesbehörden in Wien
  • Endgültige und nachhaltige Sanierung der öffentlichen Finanzen auf Landes- und Gemeindeebene bis 2020 mit weiterhin ausgeglichenem Budget
  • Optimaler Einsatz der neuen Budgetsystematik (Größe und Zielrichtung der Globalbudgets sowie Formulierung nachprüfbarer Wirkungsziele als tatsächliches Lenkungsinstrument)

    Verwaltungsqualität

  • Aktive Personalentwicklung und Förderung exzellenter Leistungsträger (positive Auswahl) in der öffentlichen Verwaltung
  • Bündelung aller gewerblichen Anlageverfahren ab einer gewissen Schwellengröße in maximal zwei regionalen Kompetenzzentren mit One-Stop-Shop Systematik bei gleichzeitiger Optimierung der dahinterliegenden Prozesse
  • Ende des „golden plating“ (d.h. der Schaffung strengerer Regelungen als auf EU-Ebene)
  • Aufgabenkritik und Aufgabenreform umgesetzt bis 2020

    Neue Landesgesetzgebung

  • Intensive Diskussion über eine substantielle Änderung der Landesverfassung mit dem Ziel, dem Landtag der Periode 2020-2025 eine Reformagenda vorzulegen. Wesentliche Bestandteile müssen sein:
    - Massive Rücknahme der legistischen Tätigkeit und Selbstverzicht bei jenen Materien, die besser national gelöst werden sollten
    - Konzentration des Landtags auf die beiden Aufgaben Budgethoheit und Kontrolle
  • Konzentration der Arbeit der Abgeordneten in regionalen Aufgabenbereichen