IV-Steiermark-News

Verbot für Flüge Graz – Wien schwächt Standort

Mehr als 95 Prozent nutzen Flüge als Zubringer– Flugverbot schneidet Graz von der Welt ab und schwächt den Wirtschaftsstandort Steiermark. Der steirische IV-Geschäftsführer Gernot Pagger: „Genau so macht man das, wenn man regionale Wirtschaftsstandorte schwächen will.“

Dem Vorschlag von Verkehrsministerin Leonore Gewessler, Kurzstreckenflüge in Österreich zu verbieten, widerspricht die Industriellenvereinigung Steiermark (IV) aus mehreren Gründen neuerlich entschieden: „Die Strecke Graz-Wien ist die Anbindung von Graz und der Steiermark an die Langstrecknetze, die ab Wien in die Welt führen. Praktisch niemand fliegt nur Graz – Wien.“, betont Gernot Pagger, Geschäftsführer der IV-Steiermark. Eine Auswertung der Buchungen bestätigt: mehr als 95 Prozent der Passagiere von Graz nach Wien haben Wien nicht als finale Destination.

Unter dem Verbot der Flüge von Graz nach Wien würde auch Wien als Drehkreuz für internationale Reisen leiden. Reisende ab Graz müssten auf ihrem Weg etwa in die USA oder nach Asien auf deutsche Flughäfen als Zwischenziel ausweichen. Fazit: Die Wertschöpfung würde in Deutschland erfolgen, der ökologische Effekt wäre bestenfalls neutral.

Die aktuelle Pandemie zeigt die Wichtigkeit einer internationalen Anbindung des Standortes auf. Selbst auferlegte Einschränkungen würden Unternehmen in ihrer Möglichkeit, neue Aufträge an Land zu ziehen und erfolgreich umzusetzen, spürbar treffen. Gleichzeitig wäre die Rolle der produzierenden Unternehmen als Wachstums- und Beschäftigungsmotor behindert, wenn Kunden aus aller Welt nur mehr mit erhöhtem Aufwand zu ihren Geschäftspartnern in die Steiermark reisen könnten. Das Verbot der Strecke Graz-Wien würde also die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Steiermark und Südösterreich reduzieren. „Genau so macht man das, wenn man regionale Wirtschaftsstandorte schwächen will.“, fasst Pagger zusammen.