IV-Steiermark-News

„Partner-Vermittlung“ für Betriebe optimiert steirische Wertschöpfung in der Automatisierungstechnik

Mit einem neuen Kompetenzatlas soll das Suchen und Finden von passenden Kooperationspartnern in der Automatisierungstechnik ab sofort erleichtert werden. Dazu erlaubt das neue Tool auch Erkenntnisse für die Ausbildung. So ist auf einen Blick zu sehen, wer etwa Augmented Reality ausbildet und wo sie angewandt wird. Ausbildungswege und berufliche Realitäten lassen sich perfekt matchen, ebenso wie die Expertise einzelner Betriebe.

Automatisierungstechnik wird mehr und mehr zum Standortfaktor. Bereits 90 Unternehmen mit 30.000 Mitarbeitern zählt die Plattform Automatisierungstechnik in der Steiermark. Diese künftig noch besser zu vernetzen und vor allem mit Ausbildungsanforderungen zu verknüpfen, ist das Ziel des neu geschaffenen Kompetenzatlas, einer Initiative der Plattform Automatisierungstechnik, gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Steiermark und dem Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung der WKO Steiermark. „Über 70 Unternehmen und Bildungseinrichtungen haben sich in einem ersten Schritt bereits daran beteiligt und ihre Kompetenzen erheben lassen“, freut sich Projektinitiator Herbert Ritter. „Damit wollen wir die Breite des Branchen-Know-hows sichtbar machen und Kooperationen unter den heimischen Betrieben weiter ausbauen.“ Angesichts des stetig fortschreitenden Spezialisierungsgrads sei es für ein einzelnes Unternehmen nahezu unmöglich, alle Kompetenzen unter einem Dach zu bündeln. „Es braucht Partner - und die am besten aus der Steiermark“, so Ritter. Diese zu finden, ermöglicht die „Partner-Vermittlung“ für die insgesamt 2.600 Kompetenzen erhoben und strukturiert zusammengefasst wurden. Die Basis bildet dabei ein Grundraster mit insgesamt fünf Teilbereichen: Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau sowie Domänen/Branchen, in denen Know-how vorhanden ist, und die Art der Tätigkeit. „Durch die systematische Erhebung wird eine einheitliche Interpretation der Kompetenzen und ein einfacher Vergleich gewährleistet“, berichtet der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Udo Traussnigg von der FH Campus 02.

Mit einem Blick würden sich dadurch regionale Schwerpunktkompetenzen und mögliche Kooperationspartner herausfiltern lassen, die bisher so vielleicht nicht sichtbar waren. Darüber hinaus lassen sich durch den Kompetenzatlas auch bildungspolitische Rückschlüsse ziehen. „Wir sehen zum Beispiel welche Kompetenzen bereits stark in der Praxis verankert sind. Das hilft sowohl in der Planung der Ausbildung als auch bei der betrieblichen Kooperation. Mit dem Kompetenzatlas streben wir einen direkten und regelmäßigen beidseitigen Ausbildungsabgleich und damit eine Stärkung unserer Innovationskraft und des Wirtschaftsstandorts Steiermark an.““, so Ritter. Und Traussnigg ergänzt: „Niemand muss das Rad neu erfinden, denn wir können auf Knopfdruck sagen, wer die Profis einer Kompetenz wie zum Beispiel Sensorik oder VR/AR sind. Voneinander profitieren und dadurch alle einen Schritt weiterbringen, dass ermöglicht der Kompetenzatlas.“ Weiters kann der Kompetenzatlas auch als Organisations- und Personalentwicklungstool in Unternehmen genutzt werden. Denn die strukturierte Aufbereitung ermöglicht einen neuen Blickwinkel auf das eigene Unternehmen und macht ersichtlich, in welchen Bereichen eine Weiterentwicklung notwendig ist. Mehr Infos: https://www.at-styria.at/kompetenzatlas