Pressemeldungen IV-Steiermark

Gunst der europäischen Stunde in der Steiermark nutzen

Die IV-Steiermark begrüßt die grundsätzliche Einigung zwischen europäischem Parlament und Rat über den Ausbau des Transeuropäischen Verkehrsnetzes, die am Montag erzielt wurde. Für die Steiermark ist es ein potenzieller Meilenstein, dass einer der neuen Korridore, der „Western Balkans – Eastern Mediterranean Corridor“, in Linz beginnen und über die Pyhrnstrecke durch die Steiermark in Richtung Slowenien, Kroatien etc. führen wird.

Der Bosruck-Tunnel gilt dabei als eines der zentralen Infrastrukturelemente und ist das Schlüsselprojekt für den weiteren Erfolg dieses Güterverkehrskorridors. Wesentlich ist es daher, dass mit der nun getroffenen ersten Einigung auf europäischer Ebene in Österreich zeitnah die Planungen des Neubaus des Bosruck-Tunnels Fahrt aufnehmen, damit dieser wie von den ÖBB zugesagt auch tatsächlich 2040 in Betrieb gehen kann.

Industriellenvereinigung Steiermark Präsident Stefan Stolitzka: „Im sich globalisierenden Wirtschaftsumfeld nimmt der Austausch von Gütern zwischen Ländern und Kontinenten stetig zu. Um dauerhaft wettbewerbsfähig zu sein, müssen Standorte in der Lage sein, ihre Güterströme effizient und konkurrenzfähig zu bewältigen. In diesem Kontext ist die Einbindung der Pyhrn-Schober-Achse in das transeuropäische Kernnetz von entscheidender Bedeutung für die Steiermark. Während der alpenquerende Schienen-Güterverkehr bei nahezu allen Verbindungen zunimmt, werden der Großteil der Transporte Richtung Deutschland von der Steiermark aus nach wie vor mit dem LKW abgefertigt, da die bestehende Schienenstrecke für Gütertransporte nicht wettbewerbsfähig ist. Zudem gilt dieser eisenbahn-infrastrukturelle Nachteil ebenso für den Personenverkehr. Auch im Hinblick auf die äußerst ambitionierten Klimaziele im Sektor Verkehr ist der Ausbau der Pyhrn-Schober-Achse, inklusive dem Neubau eines möglichst flachen Eisenbahntunnels durch den Bosruck von entscheidender Bedeutung“.

Darüber hinaus verweist Stolitzka auf ein sich anbahnendes Nadelöhr in der Schieneninfrastruktur der Steiermark. „Neben dem Neubau des Bosrucktunnels ist vor allem auch der Ausbau des Abschnitts zwischen Bruck a.d. Mur und Graz von maßgeblicher Relevanz für die Steiermark. Hier kommt es zu einer Überlagerung mit der Baltisch-Adriatischen-Achse, die dazu führen wird, dass sich die Anzahl der Fahrten in diesem Abschnitt - nach der Fertigstellung des Semmering-Basistunnels und der Koralmbahn – enorm steigern wird. Damit dieses Engpass-Problem nachhaltig und fahrzeitverkürzend behoben werden kann, ist der Abschnitt Graz-Bruck a.d. Mur sowohl neu zu trassieren, als auch viergleisig auszubauen. Mit den diesbezüglichen Planungen muss ehestmöglich begonnen werden“, betont Stolitzka.